Dritte Ashra: Erlösung von der Hölle

Dritte Ashra: Erlösung von der Hölle

Nach Ablauf der zwei Abschnitte des gesegneten Ramadan und der Verinnerlichung, dass die Zeit der besonderen Gabe meines Geliebten kürzer wird, nehmen die Tage und Nächte des Heiligen Propheten MuhammadSAW eine ganz andere Dimension an. Hadhrat Aisha SiddiqaRA, die Mutter der Gläubigen, beschreibt den Zustand dieser zehn Tage des Heiligen ProphetenSAW wie folgt:

„Sobald die letzten zehn Tage des Ramadan begannen, so fasste der GesandteSAW einen festen Entschluss und blieb nachtsüber wach und weckte auch die Mitglieder seiner Familie auf.“[1. Ṣaḥīḥ Buḫārī. Kitāb Faḍl Lailat-u l-Qadr]

Hadhrat Khalifatul Masih VABA erläutert die Erlösung von der Hölle:

„Der Heilige ProphetSAW hat erwähnt, dass das letzte Zehntel das Zehntel der Bewahrung vor der Hölle ist. Wenn nun ein Mensch vom Gewand der Gnade Allahs umwickelt ist, mithilfe Seiner Vergebung Erleuchtung und Kraft schöpft und dabei beständig ist, er an Seinem Licht teilhat und mithilfe Seiner Kraft dabei beständig bleibt, dann ist es offensichtlich, dass er die Nähe Allahs erlangt. Allah lässt niemanden ohne Belohnung ausgehen. Er ist sehr großzügig. Wenn der Mensch um Gottes Willen gute Taten vollbringt oder darum bemüht ist, dann sagt Allah nicht nur, dass Er ihn nicht in die Hölle werfen wird, er vor der Hölle bewahrt ist, sondern mit der Bekanntgabe des Zehntels vor der Bewahrung der Hölle hat uns der Heilige ProphetSAW in Wirklichkeit erklärt, dass Allah mit solchen Menschen zufrieden ist und ihnen die Botschaft Seines Paradieses gibt, denn die Tore der Hölle wurden mit der Ankunft des Ramadan verschlossen.“ [2. Sunan Tirmidhi. Kitāb aṣ-Ṣaum. Bāb mā ǧā fī Faḍl-i šahr-i Ramaḍān]

Wenn ihr ununterbrochen Seine Vergebung sucht, Istiġfār sprecht, ihr kontinuierlich an Allah festhaltet, um bei der Ausführung rechtschaffener Handlungen beständig zu bleiben, dann werden die Tore der Hölle nicht nur in Ramadan, sondern die in den 30 Tagen erbrachten Gottesdienste, das Erfüllen der Versprechen sowie Verpflichtungen, und die feste Gewohnheit zur Reue und Vergebungsgesuch werden die Tore der Hölle für immer verschließen. Über die Wirklichkeit von Paradies und Hölle möchte ich ein Auszug aus den Schriften des Verheißenen MessiasAS präsentieren. ErAS sagt: „Was ist der Zweck der Religion? Er besteht nur darin, dass der Mensch sich von selbstsüchtigen Begierden befreien sollte, nachdem er einen festen Glauben an die Existenz und die vollkommenen Eigenschaften Gottes erworben hat; zudem sollte der Mensch eine persönliche Liebe zu Gott entwickeln. Tatsächlich ist dies nämlich das Paradies, das im Jenseits verschiedenartige Erscheinungsformen haben wird. Andererseits bedeutet Gott zu ignorieren, Ihm fern zu sein und keine wahre Liebe zu Ihm zu haben, die Hölle, die im Jenseits auch verschiedene Erscheinungsformen haben wird.“[3. Chashma-e-Masihi, Ruhani Khazain Bd. 20, S. 352]

Diesen Zusammenhang sollten wir verstehen, dass die Erlösung von der Hölle bereits auf dieser Welt beginnt und das Erlangen des Paradieses auch auf dieser Welt geschieht und die umfassenden Auswirkungen dieser beiden werden im Jenseits empfangen, die der Mensch in verschiedenen Zuständen und Erscheinungsformen erhält oder erhalten wird. Eine wahre Bindung zu Allah, Reue und Istiġfār lassen dem Menschen bereits auf dieser Welt das Paradies erblicken, dessen umfassenden Gaben, wie ich bereits erwähnte, man im Jenseits erhalten wird. Nach der wahren Bindung zu Allah, Seiner Liebe, Gnade und Vergebung nicht zu trachten, kommt der vorsätzlichen Verletzung seiner Gebote zugleich. Das führt dazu, dass man die Missgunst Allahs in Kauf nimmt. Dann hat der Verheißene MessiasAS anhand des Heiligen Qur’an geschrieben:

„Kein anderes Buch hat über die Wahrheit von Paradies und Hölle so berichtet, wie der Heilige Qur’an. Er hat es offenkundig aufgezeigt, dass diese bereits im Diesseits beginnen. So heißt es:

»Für den aber, der sich vor der Gegenwart seines Herrn fürchtet, werden zwei Gärten (zwei Paradiese) sein.«(Der Heilige Qur’an: Sure Ar-Rahman (55:47))

„D.h. das eine Paradies erhält man bereits auf dieser Welt, da einem die Furcht Gottes von Schandtaten abhält.“ (Durch das Vermeiden der Schandtaten erwirbt man das Paradies.) „Die Ausrichtung auf die Übeltaten ruft im Herzen Besorgnis und Unruhe hervor, welche selbst eine gefährliche Hölle darstellt.“ Die Furcht vor Allah hält einem vor Übeltaten ab und wenn der Mensch sich vor Übeltaten fernhält, so hat er sich bereits auf dieser Welt vor der Hölle bewahrt und das zubewegen auf die Übeltaten oder deren Ausübung, dadurch erlangt ein Übeltäter keine Zufriedenheit, er ist irgendwann besorgt und beunruhigt. Dieser Zustand des Menschen nach Ausübung der Übeltaten ist selbst eine Art Hölle. ErAS sagt weiter: „Aber derjenige, der Gott fürchtet, meidet die Übeltaten und schützt sich unmittelbar vor jener Strafe und jenem Schmerz, die aus der Sklaverei und Gefangenschaft der selbstsüchtigen Begierden und Gelüste hervorgeht.“ D.h. durch Gelüste sowie selbstsüchtigen Begierden begibt sich der Mensch in Sklaverei […] dieser. Wenn er die Furcht Allahs aufweist, so kann er sich durch die Unterdrückung seiner Gelüste davor schützen. Dann sagte erAS: „Und durch Loyalität zu Allah und der Hingabe an ihm erzielt er Fortschritte,“ (Wenn der Mensch sich vor diesen Dingen hütet, so wird er in der Hingabe an Allah voranschreiten.) „wodurch ihm Genuss und Freude verliehen werden und somit beginnt für ihn das paradiesische Leben bereits in dieser Welt.“[4. Malfuzat, Bd. 3, S. 155 f.]

Was ist das paradiesische Leben dieser Erde oder wie sieht die Bemühung das Paradies im Jenseits zu erlangen aus und wie kann man sich vor der Hölle schützen? ErAS hat gesagt, dass gemäß der Aussage des Heiligen Qur’an der Schutz vor der Hölle und der Erwerb des Paradieses nicht nur auf das Paradies und Hölle im Jenseits beschränkt sind, sondern diese Welt weist auch ein Paradies und eine Hölle auf. Hierbei ist der Schutz davor nur auf diese Weise möglich, dass der Mensch sich vor Allah fürchtet. Wie bereits zuvor erwähnt wurde, dass der Heilige ProphetSAW gesagt hat, wahrer „Mohsin“ ist jener, der jederzeit bedenkt, dass Allah auf ihn schaut. Wenn man das Bewusstsein besitzt, dass Allah auf einen blickt, dann empfindet man die Furcht Gottes und nur dadurch bleibt der Mensch vor Übeltaten geschützt. Derjenige, der sich vor dem Übel schützt, er hütet sich auf diese Weise auch vor den Besorgnissen des Herzens. Nun gibt es einen Dieb oder eine andere böse Handlung ausführende Person. Sie fürchtet sich jederzeit, dass sie nicht ertappt wird oder in Verruf gerät. Und erAS hat gesagt, dass ihm diese Furcht auf dieser Welt in die Hölle versetzt. Folglich erntet jener, der Allah fürchtet, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits das Paradies, wogegen jener, der in Übeltaten und selbstsüchtigen Begierden verstrickt ist, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits die Hölle erntet. ErAS sagte, dass die Hingabe an Allah und ihm gegenüber loyal zu sein das Paradies darstellen und die Distanz zu ihm die Hölle ist. Die Erlösung von der Hölle mündet letztendlich darin, die Gebote Allahs zu befolgen und jederzeit Seine Furcht und Taqwa vor Augen zu halten. In dieser kurzen Überlieferung hat der Heilige ProphetSAW drei Dinge erwähnt und dabei auf die Gnade Allahs hingewiesen und für deren Fortbestehen auch auf Istiġfār hingewiesen und angewiesen, daran festzuhalten; und gesagt, wenn dem Menschen dies gelingt, so richtet sich jedes Wort und jede Tat von ihm nach dem Wohlgefallen Allahs. Es entwickelt sich eine Abneigung gegenüber Übeltaten und eine Leidenschaft für gute Taten. Ein ständiger Nutzen des Ramadan beginnt in seinem Leben und er wird von der Hölle entfernt und er erlangt sowohl im Diesseits als auch im Jenseits das Wohlgefallen Allahs und erfreut sich seines Paradieses.“ [5. Freitagsansprache von Hadhrat Khalifatul Masih VABA vom 10. Juli 2015, Al-Fazl International 31. Juli – 6. August 2015]

 

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