Das Namaz hält ab von Schändlichkeiten und Unrecht

Das Gebet hält ab von Schändlichkeiten und Unrecht

Allah sagt im Heiligen Qur‘an:

»Wahrlich, das Gebet hält ab von Schändlichkeiten und Unrecht.«[1. Der Heilige Qur’an: Sure Al-`Ankabut (29:46)]

Der Verheißene MessiasAS sagt, dass es im Heiligen Qur‘an heißt:

»[…] Wahrlich, die guten Werke vertreiben die bösen […].«[2. Der Heilige Qur’an: Sure Hud, (11: 115)]

Und an einer anderen Stelle heißt es, dass das Gebet vor Schändlichkeiten und schlechten Taten schützt. Doch wir sehen, dass trotz des Verrichtens des Gebetes schlechte Taten begangen werden. Die Antwort hierauf ist, dass diese Menschen zwar das Gebet verrichten, jedoch nicht mit ihrer Seele und der geforderten Wahrhaftigkeit. Sie tun dies nur als einen Brauch und aus Gewohnheit. Ihre Seele ist leblos. Allah hat nicht solche Gebete als „ḥasanāt“ (gute Werke) bezeichnet. Jedoch wurde hier das Wort „ḥasanāti“ verwendet und nicht „As-Salat“ (das Gebet), obwohl die Bedeutung die gleiche ist. Der Grund hierfür ist, dass dies die Schönheit und Pracht des Gebetes zeigt, nämlich dass jenes Gebet vor Sünden schützt, welches in sich eine wahre Seele und segensbringende Wirkung birgt. Wahrlich, dieses Gebet ist es dann, das von schlechten Taten abhält.“[3. Malfūẓāt, Bd. 9, S. 8]

 

Werden deine Sünden von Tag zu Tag geringer oder nicht?

Hadhrat Maulana Nuruddin, Kalifatul Masih IRA sagte:

„Das Gebet hält von allen Schändlichkeiten und Unsittlichkeiten ab. Wenn das Gebet jedoch immer noch nicht von Schändlichkeiten und Unsittlichkeiten abhält, dann sollte man wissen, dass das Gebet noch nicht das wahre Niveau erreicht hat. Die wahre Bedeutung des Gebets wurde somit noch nicht verstanden. Aus diesem Grund möchte ich euch anweisen, dass ihr das Niveau eueres Gebets daran messen sollt, ob eure Sünden von Tag zu Tag geringer werden oder nicht. Wenn kein nennenswerter Unterschied sichtbar ist, dann ist dies ein gefährlicher Zustand.“[4. Haqa-iq Al-Furqan, Teil 4, S. 123]

 

Schändlichkeit im Gebet ist, wenn der Mensch beginnt, sich vor anderen Menschen zu schämen

Hadhrat Kalifatul Masih IVRH sagte über die Bedeutung von Scham und Schamlosigkeit im Zusammenhang mit dem Gebet:

„Zunächst sollten Sie alle sich fest vornehmen, dass Sie soweit wie möglich, -es sei denn in den von Allah genehmigten Ausnahmefällen- das Gebet zur vorgeschriebenen Zeit verrichten und nicht zusammen legen werden. Sie sollten nicht darauf achten, wer Sie beobachtet und was dieser denkt. Dies ist nur vorgetäuschte Scham, welche tatsächlich Schamlosigkeit in sich trägt, denn Scham vor Menschen statt vor Allah ist tatsächlich Schamlosigkeit. Dort wo es geboten ist, sollte diese Scham herrschen. Ich habe beobachtet, dass einige Frauen, die beginnen, ihr Pardah bzw. Schleier abzulegen, sich verschleiern, sobald sie bekannten oder mahram (für die kein derartiges Parda-Gebot besteht) Männern begegnen, jedoch vor fremden Männern ihr Pardah ablegen. Und genau dies ist Schamlosigkeit. Schamlosigkeit bei der Andacht Allahs ist, wenn ein Mensch sich vor anderen Menschen schämt, aber nicht auf Allah achtet, dass Allah diesen Menschen sieht und was Allah von diesem Menschen erwartet, sondern dass man stattdessen sich vor wertlosen Menschen schämt, von denen man weder etwas erhalten kann, noch können diese einem etwas wegnehmen. Und dadurch, dass man sich vor diesen Menschen schämt, lässt man sich vom Gottesdienst abhalten und ist seinem Schöpfer und Herrscher gegenüber untreu. Letztendlich ist diese falsche Scham das, was zu Hindernissen für viele, die in nicht-islamischen Ländern leben, wird. Ich selbst habe hier Erfahrungen. Wenngleich ganz Deutschland sich über Ihr Gebet lächerlich macht, sollte Sie dies nicht im Geringsten kümmern: Als ich in England studierte, habe ich dort viele Pakistaner gesehen, die zwar das Gebet verrichteten, jedoch sich schämten, das Gebet vor Anderen zu verrichten. Auch einige Ahmadis wurden Opfer dieser Schwäche, also redeten wir mit ihnen darüber. Herr Mir Mahmood Ahmad Nasir studierte zusammen mit mir. Wann immer wir an der Universität die Zeit dazu fanden, verrichteten wir dort das Gebet in Gemeinschaft. Zu Beginn haben sich die Leute dort sehr gewundert, doch uns war dies gleichgültig, und nach einiger Zeit ergab es sich, dass Professoren den Klassenraum räumten und zu uns sagten: „Es ist Zeit für euer Gebet, ihr könnt jetzt hier beten.“ Wenn man auf dem Wege Allahs sich vor fremden Menschen schämt, dann ist dies auch eine Art von „Shirk“ bzw. Polytheismus. Deshalb sollte man in solchen Fällen sein Herz prüfen und reinigen, und sich fest vornehmen: Wenngleich ganz Deutschland sich über mein Gebet lächerlich macht, kümmert es mich nicht im Geringsten.“[5. Mashl-e Rah, Teil 3, Seite 12-13]

 

Hadhrat Kalifatul Masih VABA sagte:

„Wenn man seine Aufmerksamkeit nicht auf die Gebete richtet, dann wird Satan mit verschiedenen Methoden, auf verschiedensten Wegen den Menschen verführen. Wie ich bereits erwähnte, kann man sich hiervor nicht ohne Allahs Segnung und Barmherzigkeit schützen. Allah spricht nur zu jenen Menschen, die bereits im Voraus zu Ihm beten und die Er segnet. Diese Gnade wird stets größer, wenn die Liebe Allahs im Herzen entflammt.

Hadhrat Musleh Mau‘udRA erzählt in seiner Exegese von einer Begebenheit:

„Es war einmal ein weiser Mann, dessen Schüler eine lange Zeit bei ihm lebte und von ihm lernte. Als er seine Lehrzeit beendet hatte und nach Hause zurückkehren wollte, fragte ihn der weise Mann: „Junger Mann, du gehst jetzt nach Hause. Gibt es in deinem Land auch Satan?“ Als der Schüler dies hörte, wunderte er sich und sagte: „Wo gibt es denn Satan schon nicht? In jedem Land gibt es den Teufel, und auch dort, wo ich hingehe, gibt es ihn.“ Der weise Mann sagte: „Gut, wenn also der Teufel auch dort ist, dann wird er sicherlich, wenn du versuchen wirst, das zu befolgen, was du bei mir gelernt hast, dir in den Weg stellen und dich versuchen, daran zu hindern. Was wirst du dann tun?“ Der Schüler antwortete: „Ich werde mich gegen ihn wehren und gegen ihn kämpfen.“ Darauf sagte der weise Mann: ´Sehr gut. Du wirst dich gegen den Teufel wehren und dich verteidigen, und da er sich dir nicht wird widersetzen können, wird er flüchten. Doch dann, wenn du erneut beginnen wirst, deine Tat zu vollbringen, wird er dich wieder angreifen. Was wirst du dann machen?“ Der Schüler sagte: „Dann werde ich erneut ihn akämpfen.“ „Wenn er dann wieder flüchtet und du wieder deine Handlungen aufnehmen willst, und er sich dir wieder in den Weg stellt, was wirst du dann tun?“ Als der weise Mann dies dann einige Male gefragt hatte, sagte der Schüler: „Ich verstehe es nicht. Sagen Sie mir, wie ich mich gegen ihn wehren soll. Wenn ich gegen ihn kämpfe, dann flüchtet er. Wenn ich dann erneut meine Handlungen aufnehmen will, dann wird der Teufel wiederkehren.“ Da sagte der weise Mann: „Was würdest du tun, wenn du einen Freund besuchen willst und vor seiner Haustür ein Hund angekettet ist, der versucht, dich zu beißen?“ Der Schüler antwortete: „Ich werde mich wehren. Wenn ich etwas zu fassen bekomme, einen Stock oder ein Holzstück finde oder einen massiven Stein sehe, dann werde ich ihn schlagen und ihn verjagen.“ Der weise Mann erwiderte: „Einverstanden. Der Hund ist verjagt. Doch wenn du eintreten willst, fasst er dein Bein. Was würdest du dann tun?“ Der Schüler meinte: „Ich werde ihn erneut schlagen.“ Als der weise Mann dann zwei oder dreimal fragte: „Was würdest du mit dem Hund tun?“, sagte der junge Schüler letztendlich: „Ich würde meinen Freund zur Hilfe rufen, dass sein Hund mich nicht hineinlässt und ihn bitten, mich vor ihm zu schützen bzw. zu retten.“

Darauf erklärte der weise Mann: „Genauso verhält es mit dem Teufel. Der Teufel ist der Hund Allahs. Wenn der Teufel den Menschen immer wieder attackiert und dem Menschen die Nähe Allahs verweigert, dann ist die einzige Lösung, dass man Allah um Hilfe ruft: „O Allah, ich möchte bei Dir sein, jedoch lässt mich Dein „Hund“ nicht zu Dir. Halte ihn auf, damit ich zu Dir schreiten kann.“ Dann wird Allah den „Hund“ aufhalten und der Mensch wird vor den Angriffen Satans in Sicherheit sein.“

Nach dem Erlangen der vollkommenen Reinheit gibt es keine Abwendung des Glaubens und keine Missetaten mehr. Nur durch den Segen Allahs und Seine Barmherzigkeit wird dies erlangt. Erst sollte der Mensch selbst rein sein. Er sollte Allahs Segen erflehen, vor Ihm weinend Ihn um Schutz vor Satan anflehen. Dann wird auch der Segen Allahs mit ihm sein. Weiterhin sagte er: „Dies erlangt man nur durch den Segen Allahs, der nur durch die Gebete eines Menschen angezogen werden kann.“

Dies ist also die Methode, um sich vor den Attacken des Teufels zu schützen, dass man also stets Allah um Hilfe bitten und nur Ihn allein anflehen soll und sein Herz an niemand anderes hängen soll.“[6. Al Fazl International, 6. bis 12. Februar 2004, Seite 7]

 

Das Verrichten des Gebetes mit vollkommener Hingabe ist ein Mittel zur Erlangung von Reinheit

Hadhrat Kalifatul Masih VABA erklärte:

„Das Gebet ist ein großes Mittel, das Allah uns gegeben hat, um das Leben rein zu gestalten und um sich vor schlechten Taten zu schützen […].

Allah sagt:

»Verlies, was dir von dem Buche deines Herrn offenbart ward.«[6. Der Heilige Qur’an: Sure Al-Kahf (18:28)]

Und dies bedeutet nicht nur lesen, sondern auch es vorlesen.

»Und verrichte das Gebet. Wahrlich, das Gebet hält ab von Schändlichkeiten und Unrecht; Und an Allah denken ist gewiss die höchste (Tugend). Und Allah weiß, was ihr tut.«[7. Der Heilige Qur’an: Sure Al-`Ankabut (29:46)]

Wie man in der Übersetzung dieser Verse sieht, wird befohlen, den Qur‘an zu rezitieren, und auch diese Botschaft weiter zu verbreiten und gleich im Anschluss daran wird dann gesagt: „Und verrichte das Gebet.“ Das Gebet sollte gemäß den Vorschriften und mit voller Hingabe verrichtetet werden, dann kann dies zur Reinheit führen. Der Qur‘an, der gefüllt ist mit den Lehren zur Erlangung von Reinheit, diesen kann man nur mit Hilfe Allahs befolgen. Wahrlich, wenn ein Gläubiger sich mit Hingabe vor Allah verbeugt, wenn diese Lehre auf den Gläubigen einwirkt, wenn der Gläubige sich vor schlechten Taten schützend den Befehlen Allahs Folge leistet, dann werden seine hingebungsvoll verrichteten Gebete seine Zunge dazu bringen, Allahs zu gedenken und solch ein Gläubiger wird seine Seele vollkommen gereinigt haben.“[8. Freitagsansprache vom 15. Februar 2008, Al Fazl International, 7. bis 13. März 2008, S. 6]

Möge Allah uns durch Seine Huld befähigen, solche reinen Gebete zu verrichten, durch die wir Seine Liebe erlangen und durch die wir vor den Angriffen Satans und schlechten Taten geschützt werden können. Amin.

 

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