Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 11. März 2022
Nach der Rezitation von tašahhud, ta’awwuḏ und Sure al-Fātiḥa sagte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, dass er weiterhin die auftretenden Herausforderungen erwähnen werde, nachdem Hadhrat Abu BakrRA Kalif geworden war.
Der Umgang mit der Trauer über das Ableben des Heiligen ProphetenSAW
Seine HeiligkeitABA sagte, die erste Herausforderung war die Trauer über das Ableben des Heiligen ProphetenSAW. Hadhrat Abu BakrRA war vielleicht sein engster Gefährte und kannte ihn seit seiner Kindheit. Er war äußerst loyal und treu und liebte den Heiligen ProphetenSAW sehr, so dass auch er diesen Schmerz am eigenen Leib erfuhr. Doch trotz dieser Trauer blieb er stark, und selbst als viele nicht bereit waren zu akzeptieren, dass der Heilige ProphetSAW verstorben war, spendete er ihnen Trost und half ihnen, die Realität zu erkennen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat Abu BakrRA den Koranvers zitierte:
»Muhammad ist nur ein Gesandter. Vor ihm sind Gesandte dahingegangen. Wenn er nun stirbt oder getötet wird, werdet ihr umkehren auf euren Fersen? Und wer auf seinen Fersen umkehrt, der fügt Allah nicht den mindesten Schaden zu. Und Allah wird die Dankbaren belohnen.« (Der Heilige Qur’an, 3:145)
Auf diese Weise trug Hadhrat Abu BakrRA nicht nur dazu bei, den Muslimen Trost zu spenden, sondern er bekräftigte auch die Einheit Gottes.
Die Diskussion um die Frage des Kalifats
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die zweite Herausforderung darin bestand, die Muslime in Bezug auf das Kalifat zu vereinen. Zunächst schien es, als ob die Ansar [Einwohner von Medina] nicht bereit waren, einen Kalifen von den Muhajireen [Einwanderer nach Medina] zu akzeptieren, noch waren die Muhajireen bereit, einen Kalifen von den Ansar zu akzeptieren. Es war jedoch der Eloquenz von Hadhrat Abu BakrRA zu verdanken, dass sich die Muslime in der Frage des Kalifats einig wurden.
Entscheidung über die Entsendung der Armee unter der Führung von Hadhrat UsamaRA
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die dritte Herausforderung die Entsendung der Armee unter der Führung von Hadhrat UsamaRA war. Der Heilige ProphetSAW hatte diese Armee nach Syrien entsandt, um den Kampf gegen die Römer vorzubereiten, da er befürchtete, dass diese die Araber angreifen könnten. So wurde Hadhrat UsamaRA zwei Tage vor dem Ableben des Heiligen ProphetenSAW mit dieser Armee losgeschickt. Der Heilige ProphetSAW wies an, dass sie im Falle eines Sieges nur eine kurze Zeit dort bleiben sollten und dass er dem Heer Informanten vorausschicken sollte. Der Heilige ProphetSAW übergab Hadhrat UsamaRA auch eine Fahne. Das Heer versammelte sich außerhalb Medinas und alle Gefährten, auch die Älteren, wurden aufgefordert, sich anzuschließen. Einige beschwerten sich darüber, dass ein Jüngerer zum Anführer der Ältesten ernannt worden war. Als der Heilige ProphetSAW davon erfuhr, wandte er sich an die Muslime und sagte, die Leute hätten auch die Ernennung von UsamasRA Vater zum Anführer in Frage gestellt, doch beide seien fähig, die Führung zu übernehmen und gehörten zu den vom Heiligen ProphetenSAW am meisten geliebten Menschen. Trotz seiner schlechten Gesundheit bestand der Heilige ProphetSAW darauf, dass die Armee aufbrechen sollte. Während die Armee sich vorbereitete, besuchte Hadhrat UsamaRA den Heiligen ProphetenSAW, aber aufgrund seiner Schwäche war er nicht in der Lage zu sprechen und legte seine Hände auf den Kopf von Hadhrat UsamaRA, um zu signalisieren, dass er für ihn betete.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass diese Armee nach dem Tod des Heiligen ProphetenSAW von einem Ort außerhalb Medinas zurückkehrte, wo sie ihre Vorbereitungen getroffen hatte. Nachdem Hadhrat Abu BakrRA zum Kalifen gewählt worden war, sagte er, dass die Mission dieser Armee wie geplant fortgesetzt werden sollte. Doch nach dem Tod des Heiligen ProphetenSAW wurden die Menschen abtrünnig und die Juden und Christen hielten die Muslime für schwach und zahlenmäßig unterlegen. Die Leute sagten zu Hadhrat Abu BakrRA, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass sie der Meinung waren, die etwa 3.000 Mann zählende Armee von Hadhrat UsamaRA sei alles, was von den Muslimen übrig geblieben war. Daher wäre es besser, diese Armee nicht loszuschicken. Doch Hadhrat Abu BakrRA blieb bei seiner Entscheidung konsequent. Er sagte, dass seine erste Handlung als Kalif nicht darin bestehen könne, die Armee zurückzurufen, die vom Heiligen ProphetenSAW selbst beauftragt und entsandt worden war. Er sagte, dass er an dieser Entscheidung festhalten würde, selbst wenn er sich in große Gefahr begäbe. So hielt er die Entscheidung des Heiligen ProphetenSAW aufrecht und sagte, dass alle, die vom Heiligen ProphetenSAW angewiesen worden waren, Teil dieser Armee zu sein, zu dieser zurückkehren sollten.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat Abu BakrRA die außerhalb von Medina wieder versammelte Armee inspizierte. Er bat Hadhrat UsamaRA, Hadhrat UmarRA bei sich zu lassen, um ihn in verschiedenen Angelegenheiten zu unterstützen. Hadhrat Abu BakrRA gab der Armee zehn Ratschläge: nicht unehrlich zu sein, nicht von der Kriegsbeute zu stehlen, ihre Eide nicht zu brechen, keine Leichen zu verstümmeln, keine Kinder, Alten oder Frauen zu töten, keine Dattel- oder Obstbäume zu fällen oder zu verbrennen, keine Tiere zu opfern, außer um sie zu essen und wenn sie auf Priester oder Mönche stießen, sollten sie sie in Frieden lassen. Wenn sie von anderen etwas zu essen bekämen, sollten sie den Namen Gottes rufen und es essen. Dann sagte er, dass sie auf Menschen stoßen würden, die ihre Köpfe in der Mitte rasiert hätten und an den Seiten Haare hätten – das seien keine Priester, sondern christliche Anführer. Hadhrat Abu BakrRA sagte, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Daraufhin riet Hadhrat Abu BakrRA Hadhrat UsamaRA, genau das zu tun, was ihm vom Heiligen ProphetenSAW aufgetragen worden war.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Armee ausrückte und schließlich siegreich war. Hadhrat Abu BakrRA war äußerst erfreut über ihre Rückkehr nach Medina, die nach 40-70 Tagen erfolgt sein soll. Es ist überliefert, dass die vom Heiligen ProphetenSAW geschenkte Fahne bei Hadhrat UsamaRA zu Hause blieb, bis er verstarb.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass beim Anblick der erstaunlichen Erfolge, die diese Armee errungen hatte, selbst diejenigen, die anfangs gegen die Entsendung dieser Armee gewesen waren, die große Weisheit und Weitsicht der Entscheidungen des Kalifen erkannten.
Der Fall der Zakat-Verweigerer
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die vierte Herausforderung, mit der Hadhrat Abu BakrRA konfrontiert wurde, die Verweigerung der Zakat war. Es ist überliefert, dass Menschen aus verschiedenen Stämmen nach dem Tod des Heiligen ProphetenSAW vom Islam abkehrten. Als die Quraish unter den Muslimen dies sahen, geriet ihr Glaube ins Wanken. Hadhrat Suhail bin AmrRA wies sie darauf hin, dass sie die Letzten waren, die den Islam angenommen hatten und nicht die Ersten sein sollten, die abtrünnig wurden und versicherte ihnen, dass der Islam am Ende immer siegreich bleiben würde. Dies bestärkte die Quraish in ihrem Glauben und sie blieben standhaft.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Menschen aus verschiedenen Gründen und auf unterschiedliche Weise abtrünnig wurden. Einige gaben den Glauben völlig auf, andere nahmen falsche Propheten an, wieder andere lehnten Gebete und Zakat ab, weil sie meinten, diese Dinge seien auf die Zeit des Heiligen ProphetenSAW beschränkt gewesen.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass Hadhrat Abu BakrRA sich mit einigen der älteren Gefährten darüber beriet, ob gegen diejenigen, die die Zakat ablehnten, etwas unternommen werden sollte. Einige rieten, sie zu den Abtrünnigen zu zählen, andere rieten, streng gegen sie vorzugehen und wieder andere rieten, zu versuchen, sie zur Einsicht zu bringen, damit sie die Zakat wieder gaben. Hadhrat Abu BakrRA sagte, dass er gegen diejenigen kämpfen würde, die die Zakat verweigerten, da dies der rechtmäßig zu zahlende Anteil sei. Nach dieser Erklärung akzeptierte Hadhrat UmarRA und stimmte mit Hadhrat Abu BakrRA überein.
Seine HeiligkeitABA sagte, dass er dieses Thema in zukünftigen Predigten fortsetzen werde.
Eine Mahnung an die muslimischen Länder angesichts der gegenwärtigen Lage der Welt
Seine HeiligkeitABA wies erneut auf die Gebete für die derzeitige Lage in der Welt hin. Seine HeiligkeitABA betete, dass die Regierungen zur Vernunft kommen und Blutvergießen vermeiden mögen. Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Muslime vom gegenwärtigen Zustand der Welt lernen sollten und davon, wie angesichts der jüngsten Ereignisse die Welt geeint sei, die Muslime aber immer noch nicht in der Lage wären, sich zu vereinen, obwohl sie dasselbe Glaubensbekenntnis sprächen. Länder wie der Irak, Syrien und der Jemen werden von anderen zerstört, doch die Muslime sind nicht in der Lage, sich zu vereinen. Seine HeiligkeitABA betete, dass die muslimische Welt in der Lage sein möge, sich zu vereinen, was nur geschehen kann, wenn sie den Imam der Zeit akzeptiert. Seine HeiligkeitABA betete, dass die Muslime sich selbst reformieren und für den Rest der Welt beten sollten, damit sie vor Kriegen bewahrt bleibt.
Totengebet
Seine HeiligkeitABA sagte, dass er das Totengebet in Abwesenheit der folgenden Verstorbenen leiten werde:
Syedah Qaisirah Zafar Hashmi Sahiba Ehefrau von Zafar Iqbal Hashmi Sahib aus Lahore. Nach ihrer Heirat lebte sie an verschiedenen Orten. Sie diente der Gemeinde in Lahore. Sie besaß viele Tugenden und war an vorderster Front dabei, finanzielle Opfer zu bringen. Sie hinterlässt ihren Ehemann, fünf Söhne und eine Tochter. Einer ihrer Söhne ist derzeit ein Gefangener auf dem Weg Allahs in Pakistan. Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Situation so sei, dass ein Ahmadi im Gefängnis nicht einmal das Totengebet verrichten dürfe, während Schwerverbrechern die Erlaubnis erteilt werde. Seine Heiligkeit sagte, dass einer ihrer Enkel, Asim Iqbal Hashmi, als Missionar in Großbritannien tätig sei. Seine HeiligkeitABA betete, dass ihre Nachkommen ihre Tugenden weiterführen mögen und dass Allah ihr Vergebung und Barmherzigkeit gewähren möge.