I`tkaf

I`tkaf

Die wörtliche Übersetzung des Wortes I`tkaf:

Wörtlich übersetzt heißt das Wort, sich an einen bestimmten Ort zurückziehen oder für eine bestimmte Zeit bleiben. In der islamischen Lehre bedeutet das Wort I`tkaf, dass man mit der Absicht zur Andacht Gottes mit dem Fasten in der Moschee verbleibt.

Im Buch Hadayah heißt es: „Mit der Absicht zu beten, fastend in der Moschee zu verbleiben, heißt I`tkaf.“

Der Heilige Qur‘an lehrt uns, dass es auch in anderen Religionen die Vorstellung des I`tkaf gibt. So heißt es im Heiligen Qur‘an über AbrahamAS und IsmaelAS:

»Und Wir geboten Abraham und Ismael: „Reinigt Mein Haus für die, die (es) umwandeln, und die in Andacht verweilen und die sich beugen und niederfallen (im Gebet).«[1. Der Heilige Qur’an: Sure Al-Baqarah (2: 126)]

Vor dem Prophetentum trennte sich der Heilige Prophet MuhammadSAW von der Welt für mehrere Tage ab, um in der Höhle Hira seinen Herrn anbeten zu können. Dies war auch eine Art I`tkaf. Das heißt, dass der Mensch eigentlich jederzeit das I`tkaf verrichten kann. Dafür gibt es keine zeitlichen Einschränkungen, doch ist das I`tkaf in den letzten zehn Tagen des Ramadhan obligatorisch.

Hadhrat AishaRA berichtet: „Hadhrat MuhammadSAW zog sich bis zum Ende seines Lebens am Ende eines jeden Ramadhans zum I`tkaf zurück. Nach seinem Ableben folgten auch seine Ehefrauen dieser Praxis.“[2. Bukhari, Kapitel: al-I`tkaf fi-Shawwal, Hadithnr.: 2041]

Sinn & Zweck von Iʿtikāf

Dieser besteht in der ausschließlichen Anbetung Allahs und dem Erlangen von Laylatu l-Qadr. Jeder wird auf seine Weise besondere Anstrengungen unternehmen. Neben Ihrem eigenen Iʿtikāf ist es wichtig, dass Sie auch auf das Iʿtikāf Ihres Nachbarn Rücksicht nehmen. Es sollte von Ihnen nichts ausgehen, wodurch das Iʿtikāf von anderen gestört wird. Vor allem, wenn Sie erkranken sollten, dann können auch andere davon angesteckt werden. Seien Sie sich bewusst, dass bei einer Krankheit das Fasten nicht erlaubt ist, genauso wenig kann dann das Iʿtikāf in diesem Zustand weitergeführt werden. Genauso kann lautes Beten und Rezitieren des Heiligen Qur’an die Gebete und die Konzentration anderer stören. Vermeiden Sie dies! Dies ist kein Anlass, um mit anderen Gespräche zu führen. Ihnen ist es lediglich gestattet, über etwas wichtiges zu sprechen und nicht über Politik oder andere Themen. In diesen Tagen haben Sie sich von der Welt losgelöst, um bei Gott zu sein.

Wie viele Tage man das I´tkaf einhalten sollte:

In den Hadithbüchern heißt es über den Heiligen Propheten MuhammadSAW: „In den letzten zehn Tagen des Monats Ramadhan pflegte der Heilge Prophet in der Moschee zu bleiben. In seinem letzten Lebensjahr verbrachte er 20 Tage im I´tkaf .“[3. Bukhari, Kapitel: al-I`tkaf fi-Sha’ri al-Ausati min Ramadhana, Hadithnr.: 2044]

Wann man das I`tkaf beginnen sollte:

Das I`tkaf sollte ab dem Fajr-Gebet des zwanzigsten Ramadhan begonnen werden, da es deutliche Überlieferungen gibt, die bestätigen, dass der Heilige ProphetSAW sich zehn Tage lang für das I`tkaf zurückzog. Die zehn Tage können nur vervollständigt werden, wenn das I`tkaf ab dem Fajr Gebet des zwanzigsten Ramadhan begonnen wird. Der Heilige ProphetSAW pflegte sich nach dem Fajr Gebet an den Ort des I`tkaf (Moa’tkif -„I’tkaf-Zelt“) zu begeben.
Dies wird in der folgenden Überlieferung bestätigt wird: „Wenn der Heilige ProphetSAW sich vornahm, das I`tkaf durchzuführen, dann ging er nach dem Fajr Gebet in das Mo´takif, welches im Voraus für diesen Zweck vorbereitet worden war.“ [4. Muslim] Auch eine Überlieferung von Hadhrat AishaRA bestätigt dies.

Wohin sollte man sich für das I`tkaf zurückziehen:

Am meisten eignen sich Moscheen für das I`tkaf, denn diese sind speziell für die Gebete, Gottesdienste und für das Gedenken an Allah vorgesehen. Auch der Heilige Qur‘an weist dies an.

Es heißt:

»[…] solange ihr in den Moscheen zur Andacht (I`tkaf) verweilt.«[5. Der Heilige Qur’an: Sure Al Baqarah (2:188)]

Auch in den Überlieferungen heißt es, dass man sich in Moscheen und speziell in Moscheen, in denen das Freitagsgebet Jummah gemeinsam verrichtet wird, für das I`tkaf zurückziehen sollte.

Hadhrat AishaRA berichtet: „Außer Jamee-Moscheen (größere Moscheen der Umgebung, in denen das Freitagsgebet verrichtet wird), kann das I`tkaf nicht abgehalten werden.“[6. Abu Daud] Das heißt, dass man für das I`tkaf solche Moscheen bevorzugen sollte, in den das gemeinsame Gebet regelmäßig geleitet wird. In Ausnahmefällen kann das I`tkaf auch außerhalb einer Moschee stattfinden, wenn keine Moschee in der Nähe ist oder wenn ein Ahmadi als Einziger in einer Gegend wohnt und keine Moschee vorhanden ist. Allah kennt die Notsituationen besser. In solchen Fällen kann die als Gebetsraum vorgesehene Räumlichkeit benutzt werden.

Hadhrat Khalifatul Masih IIRA sagte: „Das I`tkaf kann außerhalb einer Moschee stattfinden, bringt aber nicht dieselben Segnungen.“[7. Al-Fazl, 6.März 1962]

Auch Frauen können in der Moschee zum I`tkaf weilen, doch für sie ist es besser, zu Hause den für Gebete vorgesehenen Raum zu nutzen.

Auf welche Dinge man während des I`tkaf achten sollte:

Derjenige, der sich zum I’tkaf zurückzieht, sollte die Moschee nur wegen wichtigen notwendigen (menschlichen) Bedürfnissen verlassen, ansonsten sollte dies vermieden werden. Auch zum Duschen und Haare schneiden sollte die Moschee nicht verlassen werden. Doch für wichtige Angelegenheiten wie dem Wudhu und verpflichtende Waschung muss die Moschee verlassen werden. Für das Freitagsdebet Jummah darf man gegebenenfalls auch die Moschee verlassen (um in die Moschee zu gehen, wo das Freitagsgebet stattfindet) und für Angelegenheiten wie dem Darsul-Quran und dem gemeinsamen Dua. Bezüglich der Erlaubnis die Moschee zu verlassen, um Haare zu schneiden, Essen, Beten des Totengebet Namaz-e-Janaza, Krankenbesuchen und anderen Zusammentreffen gibt es unterschiedliche Ansichten. Die Mehrheit betrachtet diese Angelegenheiten als unangemessen und nicht legitim. Auch der eigentliche Sinn des I`tkaf verlangt, dass für diese nebensächlichen Dinge die Moschee nicht verlassen wird und der I’tkaf-Sitzende lernt, auf Wünsche und Angelegenheiten dieser Art zu verzichten bzw. diese zu opfern.
Hadhrat AishaRA berichtet, dass die Praxis des Heiligen ProphetenSAW gebietet, dass der Mo´takif nicht die Moschee verlässt; weder für einen Krankenbesuch noch für ein Totengebet Namaz-e-Janaza.

Was der I’tkaf-Sitzende (Mo´takif) während des I`tkaf tun sollte:

Es ist wichtig, dass der I´tkaf-Sitzende die meiste Zeit im Gedenken Allahs und im Gottesdienst verbringt. Er sollte die meiste Zeit dem Gedenken Allahs widmen und keine nebensächlichen Gespräche führen. Die Rezitation des Heilgen Qur‘an ist die beste Art Gottes zu gedenken.
Der Heilige ProphetSAW sagte: „Ein Mo´takif ergibt sich Allah vollkommen, und sagt: „O mein Herr ich schwöre bei Deinem Namen, ich werde hier nicht weggehen, ehe Du mir Barmherzigkeit erweist und mich segnest.“[8. Durr-e-Mansur]

Die Wichtigkeit und Segnungen des I`tkaf:

Der Heilige Prophet MuhammadSAW sagte bezüglich der Wichtigkeit und der hohen Stellung des I`tkaf: „Wenn eine Person einen Tag lang das I`tkaf um das Wohlgefallen Allahs willen einhält, so setzt Allah zwischen diese Person und der Hölle drei solche Gräben, die jeweils größer sind als der Abstand zwischen dem Osten und dem Westen.“[9. Hadith]

Hadhrat Ibn-e-AbbasRA berichtet, dass der Heilige Prophet MuhammadSAW über den I´tkaf-Sitzenden sagte: „Der Mo´takif bleibt wegen dem I`tkaf vor jeglicher Sünde sicher. Er erhält die Segnungen für die guten Taten, die er vor seinem I`tkaf getan hatte, auch während des I`tkaf, als ob er sie gerade tun würde.“[10. Ibn-e-Maja]

 

Referenzen:

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