Die Philosophie der Morgengabe – Ḥaqq mehar

Die Philosophie der Morgengabe – Ḥaqq mehar

Das Ḥaqq mehar (Morgengabe) ist die Bezeichnung für einen bestimmten angekündigten Geldbetrag, den ein Mann beim Nikāḥ (islamische Trauung) seiner Frau zu zahlen bereit ist. Obwohl der Ehemann verpflichtet ist, seiner Frau eine Morgengabe zu geben, sollte er sie mit Liebe und offenem Herzen geben, denn Allah, der Allmächtige, sagt:

»Und gebt den Frauen ihre Morgengabe gutwillig«[1. Der Heilige Qur’an: Sure an-Nisāʾ (4:5)]

An einer anderen Stelle heißt es:

»Und für die Freuden, die ihr von ihnen empfanget, gebt ihnen ihre Morgengabe, wie festgesetzt.«[2. Der Heilige Qur’an: Sure an-Nisāʾ (4:25)]

 

Es wird von Hadhrat Abu HurairaRA überliefert, dass der Heilige Prophet MuhammadSAW sagte:

„Jemand, der zur Heirat mit einer Frau eine Morgengabe festgelegt hat und die Absicht hat, diese nicht zu zahlen, ist ein Ehebrecher und derjenige, der einen Kredit mit der Absicht aufnimmt, diesen nicht zu begleichen, wird von mir als ein Dieb angesehen.“ [3. Maǧmaʿu l-zawāʾid, Bd. 4, S.131]

 

Hadhrat Musleh Mau’udRA sagte:

„Die Philosophie des ḥaqq mehar (Morgengabe) besagt, dass das Vermögen einer Frau festgelegt werden sollte, damit sie darüber verfügen kann. Sie hat viele Bedürfnisse, die von Männern als unnötig angesehen werden, aber wichtig für sie sind und einige Dinge können einem Mann nicht erklärt werden. Die Scharia bezeugt ihre Bedürfnisse und hat für ihr dauerhaftes Vermögen gesorgt und das Recht der Frauen durch die Festlegung des mehar bewiesen. Damit hat der Islam ein großes Bedürfnis der Zivilisation erfüllt.“ [4. Al Fazl, 5. Februar 1924, Bd. 11, Nr. 61]

 

An einer anderen Stelle sagte Hadhrat Musleh Mau’udRA:

„Das Ziel von mehar (Morgengabe) ist, dass die Ehefrau eine unabhängige Eigentumsstellung hat und frei ist, um aus ihrem getrennten Vermögen Wohltätigkeitsausgaben zu tätigen oder Geschenke an ihre Verwandten usw. zu machen. Die Einrichtung von mehar (Morgengabe) ist eine praktische Anerkennung der unabhängigen Eigentumsstellung der Frau und ihres Rechts, getrenntes Eigentum zu erhalten und zu erwerben, über das der Ehemann keine Kontrolle hat.“[5. Fatāwā Hadhrat Musleh Mau’udRA, Bd.2, S.27]

 

Hadhrat Musleh Mau’udRA sagte:

„Ich habe die Höhe des Mehar (Morgengabe) so festgelegt, dass es die Summe des Einkommens des Mannes von sechs Monaten bis ein Jahr beträgt. Das heißt, wenn mich jemand bezüglich des Mehar (Morgengabe) fragt, schlage ich vor, dass man sechs Monatseinkommen bis zu einem Jahreseinkommen als Mehar (Morgengabe) festlegen soll. Mein Ratschlag beruht auf der Tatsache, dass Allah, der Allmächtige, dem Verheißenen MessiasAS eine Bedingung von einem Zehntel für das Wassiyat auferlegt hat, welches zu einem großen Opfer erklärt wurde. Auf dieser Grundlage glaube ich, dass das Zurücklegen eines Zehntels des Einkommens zur Deckung der verbleibenden Ausgaben kein gewöhnliches Opfer ist, sondern ein großes, für das einem solchen Menschen das Paradies versprochen wurde. Nach dieser Berechnung wird das Einkommen eines Jahres, das einem Zehntel des Einkommens für zehn aufeinanderfolgende Jahre entspricht, in dem Mehar (Morgengabe) der Ehefrau festgelegt, um nicht nur den Zweck des Mehar (Morgengabe) vollkommen ausreichend zu erfüllen. Es ist meiner Meinung nach auch die Grenze.“[6. Al Fazl, 12. Dezember 1940]

 

Hadhrat Kalifatul Masih VABA sagte:

„Also ist die Morgengabe zum Annehmen da und nicht zum Zurückgeben. Es ist das Recht der Frau, dass sie diese erhält. Diejenigen, die es zurückgeben möchten, sind zunächst angehalten auf den Erhalt der Morgengabe auf die Hand zu bestehen. Wenn sie dann so großzügig und großmütig sind, dann können sie es zurückgeben“[7. Jalsa Salana Deutschland, Ansprache an die Frauen vom 25.06.2011; gemäß Al-Fazl International vom 13.04.2012]

 

Referenzen:

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