Das ʾĪdu l-fiṭr & die Vorgehensweise für das ʾĪd-Gebet

Das ʾĪdu l-fiṭr – Kleines ʾĪd-Fest

Das ʾĪd-Fest wird jedes Jahr unmittelbar nach dem Monat Ramaḍān am 1. Šawāl zelebriert. Zu diesem Anlass bringen die Muslime ihre Freude zum Ausdruck, dass Allah der Erhabene sie befähigt hat den Gottesdienst des Fastens zu vollziehen. Das ʾĪdu l-fiṭr Gebet wird verrichtet bevor die Sonne nach dem Zenit zu sinken beginnt. Es gehört zur Praxis des Heiligen ProphetenSAW vor dem Id Gebet zu duschen und nach Möglichkeit schöne Kleidung zu tragen, sich zu parfümieren und zu frühstücken. Es ist für jeden, obgleich jung oder alt oder gar ein Neugeborenes, verpflichtend das ṣadaqatu l-fiṭr vor dem Īd-Gebet zu entrichten. (Die Höhe des Fitrana wurde auf 3€ pro Person festgelegt.)

Takbīrāt an ʾĪdu l-fiṭr

اَللّٰهُ اَکْبَرُ، اَللّٰهُ اَکْبَرُ ، لَآإِلٰہَ إِلَّااللَّهُ، وَ اللّٰهُ اَکْبَرُ ، اَللّٰهُ اَکْبَرُ ،وَلِلّٰہِ الْحَمْدُ
(Allāhu akbaru llāhu akbar, Lā ilāha illa llāhu, wa-llāhu akbaru llāhu akbar, wa-li-llāhi l-ḥamd.)

Bezüglich der Takbīrāt am Tag des ʾĪdu l-fiṭr sagte Hadhrat Khalifatul Masih VABA:
„Anlässlich des ʾĪdu l-fiṭrs sollten Takbīrāt wiederholt werden, da dies auch in den Ahadith belegt ist und angebracht ist, dass am ʾĪd-Tag von morgens bis zum Īd-Gebet die Takbīrāt wiederholt werden.“ [1. Zitat von Hudhure AqdasABA. Durch Add. Wakeel-ut-Tabshir Sahib London zur Kenntnis gebracht. Referenz Nr: 8053/15.12.06]

Die Vorgehensweise für das ʾĪd-Gebet

Das ʾĪd-Gebet besteht aus zwei Rakʿāt (Gebetseinheiten), die wie folgt verrichtet werden:
• DasʾĪd-Gebet wird noch vor dem Mittag verrichtet.
• Für das ʾĪd-Gebet findet weder das Aḏān (Gebetsruf) noch die Iqāma (Aufruf zum Gebetsbeginn) statt.
In der ersten Rakʿa werden die Arme nach dem Takbīr-e taḥrīma (das Ausrufen von „Allahu Akbar“ und dem Anheben der Hände) verschränkt und es wird folgendes (im Herzen) rezitiert:
وجھت وجھی للذی فطر السموت والارض حنیفا وما انا من المشرکین ۔سبحنک اللھم و بحمدک وتبارک اسمک وتعالی جدک ولا الہ غیرک
Waǧǧahtu waǧhiya li-llaḏī faṭara s-samāwāti wa-lʾarḍa ḥanīfan wa-mā ana mina l-mušrikīn. Subḥānakallāhumma wa-bi-ḥamdika wa-tabāraka smuka wa-taʿālā ǧadduka wa-lā ilāha ġairuk.

• Anschließend ruft der Imam das Takbīr (Allāhu ʾakbar) mit lauter Stimme sieben Mal aus und die Mitbetenden wiederholen die einzelnen Takbīrāt in leiser Stimme und heben bei jedem Takbīr die Hände bis zu den Ohren und lassen sie danach fallen. Sprich, während dieser sieben Takbīrāt werden die Arme nicht verschränkt. Die Arme werden verschränkt, wenn der Iman mit der Rezitation beginnt.
• Nach den sieben Takbīrāt verschränken die Betenden die Arme und der Imam rezitiert das ta’awwuḏ (aʿūḏu billāhi mina š-šaiṭāni r-raǧīm) sowie das Tasmiyah (bi-smi llāhi r-raḥmāni r-raḥīm). Nun rezitiert der Imam in hörbarer Stimme die Surah Al-Fatiha und einen weiteren Teil aus dem Heiligen Qur’an und beendet anschließend wie gewohnt die erste Rakʿa. Während die Mitbetenden die Surah Al-Fatiha auch mitrezitieren, sodass man sie nicht hört, wird bei der Rezitation des weiteren Teils aus dem Heiligen Qur’an nur zugehört und nicht mitrezitiert.
• Nach dem Beenden der ersten Rakʿa wird sich aus dem Saǧda (Niederwerfung) erhoben, indem der Imam das Takbīr (Allāhu ʾakbar) ausruft, damit beginnt die zweite Rakʿa. Anschließend gibt es fünf weitere Takbīrāt, die genauso ausgeführt werden wie in der ersten Rakʿa. Nach dem fünften Takbīr verschränken alle wieder die Hände und der Imam rezitiert mit hörbarer Stimme die Surah Al-Fatiha und einen weiteren Teil aus dem Heiligen Qur’an und beendet wie gewohnt die Rakʿa und damit auch das Gebet, indem er sich nach dem zweiten Saǧda (Niederwerfung) hinsetzt und nach dem Rezitieren des tašahhud, durūd šarīf und der bekannten Gebete durch das „Salam“ das Gebet wie üblich beendet. Hiernach trägt der Imam seine Ansprache vor, für welche er aufsteht, während die Mitbetenden sitzen bleiben. Nach dem Vortragen der Ansprache, setzt sich der Imam für einen Moment hin bzw. beugt sich nach unten und trägt anschließend die Khutba ṯāniya vor, wie es auch beim Freitagsgebet der Fall ist. Danach leitet der Imam die Anwesenden in ein gemeinsames stilles Gebet, während er noch steht.
• Wie beim Freitagsgebet ǧumʿa gibt es auch beim ʾĪd-Gebet zwei Khutbāt (einmal die Ansprache des Imams und zweitens die Khutba ṯāniya).
• Nach dem Beenden der Khutba ṯāniya leitet der Imam ein gemeinsames stilles Gebet.

 

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